Ergänzend zu den vorangegangenen Posts in meinem Blog, der sich ja um die Hühnerhaltung, bzw Geflügelzucht dreht, zitiere ich an dieser Stelle die Rassebeschreibung meiner "Zwerg-Dresdner" aus dem Band 2 Zwerghuhnrassen "Der große Geflügelstandard in Farbe" (1997 Oertel + Spörer):
Zwerg-Dresdner
Zuchtidee
Ein wetterfestes, winterhartes, frohwüchsiges, breit und mittelhoch gestelltes Zwerghuhn mit früher Vollreife. Schnelle Befiederung ist ein besonderes Rassemerkmal.
Was ist zu fordern?
Zwerghuhntyp mit geräumigem, tiefem Körper, gefälliger, gestreckter Form in knapp mittelhoher Stellung mit großer Lebendigkeit.
Was ist abzulehnen?
Übergröße, starke Anlehnung an die Form der New Hampshire oder Wyandotten, zu hohe Stellung.
Zuchtgeschichte
1951 bis 1956 am Rande des zerstörten Dresdens durch den Sohn von A. Zumpe, den Erzüchter des Dresdner Huhnes, nur wenig später als die Großrasse erzüchtet.
1958 bei der 39. Nationalen in Köln erstmals in der Bundesrepublik ausgestellt. Goldbraun seit 1967, Schwarz seit 1973 anerkannt.
Form und Kennzeichen
Hahn
Gewicht: 1000 g.
Kopf: Klein, rundlich. Gr. F.: Grober Kopf.
Schnabel: Mäßig stark, leicht nach unten gebogen, gelb bis hornfarbig.
Augen: Orangefarbig bis rot. Gr. F.: Helle Augen.
Kamm: Etwas breit angesetzter, gut gefüllter Rosenkamm, Dorn dem Nacken folgend.
Ohrlappen: Mittelgroß, rot.
Kehllappen: Mittellang.
Gesicht: Rot, mit feinen Federchen besetzt.
Hals: Mittellang, voler Behang.
Brust: Breit, voll, gerundet. Gr. F.: Schmale, zu flache oder zu tiefe Brust.
Rumpf: Mittellang, breit, tief, gerundet. Gr. F.: Eckige Kastenform, schmales Hinterteil,
zu tiefe oder zu schmale Stellung, Übergröße.
Bauch: Breit und voll.
Rücken: Mittellang, breit in den abgerundeten Schultern und Sattel, im Sattel zum Schwanz
leicht ansteigend. Gr. F.: Abfallender oder Fischrücken.
Flügel: Mittellang, fest anliegend. Gr. F.: Hängeflügel.
Schwanz: Mittellang, mit nicht zu langen Sichelfedern.
Schenkel: Kräftig, nur wenig hervortretend. Gr. F.: Zu hoher Stand.
Läufe: Mittellang, gelb. Gr. F.: Falsche Beinfarbe.
Gefieder: Anliegend.
Henne
Gewicht: 900 g
Legeleistung: Nicht unter 200 Eier im 1. Jahr.
Bruteier-Mindestgewicht: 40 g.
Schalenfarbe: Gelblich.
Voller Körper, breite Schultern, Rücken mittellang mit schwacher Kissenbildung, Rücken leicht ansteigend, in ungestörter Linie in den Schwanz übergehend, Schwanz leicht gewinkelt, breit und offen. Gr. F.: Abfallender oder Fischrücken, auch hohler Rücken.
Ringgröße: Hahn VI, Henne VII.
Farbe und Zeichnung
Goldbraun
Hahn:
Kopf goldbraun, Hals- und Sattelbehang goldbraun, nach unten etwas heller werdend; im unteren Teil des Halsbehangs schwarze Schaftstrichzeichnung. Rücken, Schultern und Flügeldecken satt kastanienbraun. Handschwingen braun mit schwarzem Längsstrich entlang des Federkiels auf der Außenfahne. Armschwingen Goldbraun mit schwarzem Längsstrich auf der Innenfahne. Brust, Schenkel und Bauch ein mittleres Braun, das möglichst bis in das Aftergefieder gehen soll. Schwanz schwarz mit Grünglanz, brauner Rand in den Nebensicheln gestattet. Untergefieder lachsfarbig, etwas Grau gestattet.
Henne:
Mantelgefieder rötlichgoldbraun, etwa der Brustfarbe des Hahnes gleichend. Kopf goldbraun. Halsbehang etwas heller goldbraun mit breiten, schwarzen Schaftstichen, die etwas höher hinaufreichen als beim Hahn. Schwingen wie beim Hahn. Schwanz schwarz, die großen Deckfedern mit brauner Säumung erlaubt. Untergefieder wie beim Hahn. Gr. F.: Sichtbares Weiß oder Schwarz im Rumpfgefieder; Schilf in Schwingen und Schwanz; rußiger Halsbehang; fehlende Halszeichnung; Schaftstrichzeichnung im Sattelbehang; stark rußiges oder weißes Untergefieder; stark fleckige Mantelfarbe bei der Henne.
Und hier noch zitiert aus "Rassegeflügel kompakt" (Ulmer)
Zwerg-Dresdener
Herkunft:
Beginn der Verzwergung 1951 durch S. Zumpe, Wilschdorf.
Rassegeschichte:
Aus klein gebliebenen Hennen der Großrasse, Antwerpener Bartzwergen und hellen Zwerg-Wyandotten waren die ersten Tiere kombiniert. Auf westdeutschem Gebiet wurden dann goldbraune Zwerg-New Hampshire und gelbe Zwerg-Wyandotten zur Typfestigung verwendet. Im westdeutschen Standard Aufnahme 1967.
Form und Kopf:
In deutlicher Unterscheidung zu den sonst ähnlichen Zwerg-New Hampshire zeigen die Zwerg-Dresdner einen etwas längeren Rumpf. Breite Sattelpartie, der Schulterbreite entsprechend. Die Rückenlinie verläuft zunächst waagerecht und steigt dann ohne eckigen Verlauf in den im stumpfen Winkel getragenen Schwanz. Die Hahnensicheln sollen nicht zu lang sein. Brust- und Bauchpartie erscheint recht voll. Mittelhoher Stand durch wenig hervortretende Schenkel und mittelhohe Läufe. Auch der Hennenschwanz soll breit sein und offen getragen werden. Vorne breit angesetzter Rosenkamm, dessen Dorn dem Nacken folgt. Dazu passende, nicht zu lange Kehllappen, rote Ohrlappen. Die Augenfarbe ist orangefarbig bis rot.
Besonderheiten:
Etwas derb erscheinendes, aber temperamentvolles Zwerghuhn. Winterhart; fleißiger Leger. Ermittelter Durchschnitt: pro Henne und Jahr 182 Eier. Spitzenhenne: 237 Eier.